In der heutigen schnelllebigen Welt sind Unternehmen zunehmend gefordert, nicht nur die physische, sondern auch die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Alkohol-, Drogen- und Suchtprävention am Arbeitsplatz. Diese Maßnahmen sind nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern tragen auch maßgeblich zur Sicherheit, Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei. Und auch gesamtgesellschaftlich leisten Unternehmen, die die Thematik mit in den Fokus nehmen einen starken Beitrag. Neben den individuellen Tragödien, die durch Sucht entstehen können, entstehen dadurch auch hohe Kosten für Wirtschaft und Gesellschaft.
Nach aktuellen Zahlen, die vom BGM veröffentlicht werden und auf repräsentativen Studien fußen, rauchen ca. 12 Millionen Menschen in Deutschland, 1,6 Millionen sind von Alkohol, 2,3, von Medikamenten abhängig. Um die 600.000 Menschen sind abhängig von illegalen Drogen, darunter Cannabis, jeweils ca. eine halbe Million Menschen in Deutschland ist glückspielsüchtig oder onlineabhängig.
Warum ist Suchtprävention am Arbeitsplatz wichtig?
1. Sicherheit am Arbeitsplatz:
Vor allem Alkohol- und Drogenkonsum können die Urteilsfähigkeit und die Reaktionszeit beeinträchtigen, was zu Unfällen am Arbeitsplatz führen kann. Durch Präventionsmaßnahmen wird das Risiko von Arbeitsunfällen erheblich reduziert. Aber auch andere Süchte können durch Nervosität, Unaufmerksamkeit und Konzentrationsstörungen die Sicherheit am Arbeitsplatz gefährden.
2. Erhöhte Produktivität:
Suchtmittelmissbrauch kann zu verminderter Produktivität und ineffizienter Arbeitsweise führen. Kürzere und längere krankheitsbedingte Ausfälle, verminderte Leistungsfähigkeit sowie eine erhöhte Fehlerquote können bei suchtabhängigen Mitarbeitenden vermehrt auftreten. Die Prävention hilft dabei, das Engagement und die Effizienz der Mitarbeiter zu steigern.
3. Förderung des Betriebsklimas:
Eine präventive Arbeitsumgebung fördert ein positives Betriebsklima und stärkt das Teamgefühl. Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt und sicher, was zu einer besseren Arbeitsmoral führt.
4. Erfüllung rechtlicher Anforderungen:
Durch die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen erfüllen Unternehmen nicht nur rechtliche Verpflichtungen, sondern schützen sich auch vor rechtlichen Konsequenzen im Falle von Unfällen oder Vorfällen, die auf Drogen- oder Alkoholkonsum zurückzuführen sind.
Wie können Unternehmen konkrete Maßnahmen zur Suchtmittelprävention ergreifen?
1. Sensibilisierung und Schulung:
Schulungen für Mitarbeitende und Führungskräfte über die Risiken von Drogen- und Alkoholkonsum sowie andere Süchte sind entscheidend. Sensibilisierungsprogramme helfen, das Bewusstsein zu schärfen und stigmatisierende Einstellungen zu vermindern. Regelmäßige Kampagnen können das Bewusstsein von Mitarbeitenden erhöhen. Wichtig dabei ist, dass innerbetriebliche Ansprechpartner zur Seite stehen. Ein wichtiger Part kann dabei der Betriebsarzt sein, an den sich Mitarbeitende vertrauensvoll wenden können. Denn die ärztliche Schweigepflicht gilt selbstverständlich auch in diesem Bereich.
2. Implementierung klarer Richtlinien:
Unternehmen sollten klare Richtlinien zum Umgang mit Drogen- und Alkoholkonsum am Arbeitsplatz erstellen und sicherstellen, dass alle Mitarbeiter diese verstehen. Dies sollte auch die Konsequenzen für Verstöße beinhalten. Optimalerweise werden diese Maßnahmen in einer von allen Parteien getragenen Betriebsvereinbarung verabschiedet.
3. Unterstützungsprogramme bereitstellen:
Neben innerbetrieblichen Vertrauenspersonen sowie des Kontaktes zum Betriebsarzt, können Unterstützungsprogrammen wie Employee Assistance Programs (EAPs) für Mitarbeitende, die Hilfe bei Suchtproblemen suchen, einen ersten Schritt in der Überwindung der Sucht darstellen. Diese Programme bieten vertrauliche, niedrigschwellige Beratung und Ressourcen für Betroffene.
4. Einbindung der Mitarbeiter:
Mitarbeitende sollten aktiv in den Präventionsprozess einbezogen werden. Offene Kommunikation und die Möglichkeit für Mitarbeitende, Bedenken zu äußern, schaffen eine unterstützende Atmosphäre und können Stigmatisierungen entgegenwirken.
Fazit: Eine gesunde Arbeitsumgebung für alle schaffen
Alkohol-, Drogen- und Suchtprävention allgemein am Arbeitsplatz ist nicht nur ein rechtlicher Standard, sondern auch ein moralisches Gebot für Unternehmen. Die Schaffung einer gesunden, sicheren und unterstützenden Arbeitsumgebung ist entscheidend für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und den Erfolg des Unternehmens. Indem Unternehmen proaktiv Maßnahmen zur Prävention ergreifen und Mitarbeitende unterstützen, tragen sie dazu bei, eine positive Arbeitskultur zu fördern und gleichzeitig die Gesundheit und Produktivität ihrer Belegschaft zu schützen.
Ihr Betriebsarzt kann Sie zu diesem Thema umfassend beraten und Unternehmen Möglichkeiten aufzeigen. Auch auf individueller Ebene ist der Betriebsarzt ein guter erster Ansprechpartner für Mitarbeitende.